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Qualitative Bewertung


Grundvoraussetzung für eine monetäre Bewertung von Patenten muss immer auch eine inhaltliche Bewertung sein, bei der die Qualität eines Patents sowie die Relevanz für ein bestimmtes Thema (Produkt, Technologie, …) bestimmt wird. Hierzu müssen die Patente gelesen und inhaltlich analysiert werden. Sollte es sich um eine größere Menge zu bewertender Patente handeln, dann kann der Einsatz entsprechender Patentsoftware wesentliche Arbeits- und Zeitersparnis erzielen.

Solche Software kann Patente intelligent nach dem Erfindungsinhalt klassifizieren, um sie ganz gezielt an die Spezialisten zur endgültigen Bewertung weiterzuleiten. Oder sie kann Qualitätsindikatoren für die Patente generieren (Beispiel: Zitierungs-Analyse), um den Bewertungsvorgang nachhaltig zu unterstützen.

Das Ergebnis einer qualitativen Bewertung beschreibt die Güte der Schutzansprüche sowie deren Relevanz für eine bestimmte Applikationen.


Monetäre Bewertung


Technische Schutzrechte oder Marken können in Hinblick auf den monetären Wert mit verschiedenen Methoden analysiert. Bewertungen werden von Finanzierungspartnern wie Banken bzw. Investoren oder auch als Sicherheit bei Bonitätsprüfungen benötigt. Sie dienen auch dazu, Kauf- und Lizenzpreise bei Schutzrechtstransfers zu bestimmen oder eine Wertübersicht des geistigen Eigentums zu erhalten – zum Beispiel bei Übernahmen, oder Joint Ventures. Auch Forschungs- und Entwicklungsleistungen können so monetär bewertet werden.

In aller Regel wird das anerkannte Verfahren der „risikoadjustierten Lizenzanalogie“ eingesetzt, da es sich in der Praxis besonders bewährt hat und sachgerecht an die verschiedenen Erfordernisse angepasst werden kann.

Das Ergebnis einer monetären Bewertung weist einen Wert oder eine Spannweite eines Wertes vor dem Hintergrund der angewandten Bewertungsmethodik und Bewertungskriterien aus.

Dabei ist wichtig, dass es keinen objektiven Wert eines Schutzrechts gibt. Die gewählten Bewertungskriterien und die verwendete Methodik richten sich dabei immer an einem konkreten Bewertungsszenario aus.


So ist z.B. bei einem bevorstehenden Unternehmenskauf oder Verkauf die Bewertung des bestehenden Schutzrechtsportfolios ohne Zweifel von größter Bedeutung. Selbstverständlich sind PCT-Anmeldungen und EP-Patente bezüglich ihrer Wertigkeit Bestandteil einer umfangreichen Betrachtung. Wer aber bewertet oder schätzt die Kosten die noch anfallen können, bevor die Innovation zum nationalen Schutzrecht wird? Gerade diese noch bevorstehenden Investitionskosten können einen nicht unerheblichen wertbeeinflussenden Faktor darstellen. Hochautomatisierte, transparente und flexibel handhabbare Systeme können hierfür unterstützend eingesetzt werden.


Strategische Bewertung


Eine strategische Bewertung von Schutzrechten ist in der Regel eine Spezialform der qualitativen Bewertung. Das Ergebnis einer strategischen Bewertung beschreibt die strategische Relevanz des Schutzrechtes in Bezug auf die gesamte Unternehmensstrategie und stellt diese der Stärke des einzelnen Schutzrechts gegenüber. Dabei muss man erkennen, dass einzelne schwächere Schutzrechte durchaus strategisch relevante Cluster bilden können.

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